Wir wachsen und freuen uns darüber, dass wir jedes Jahr mehr Geniestreiche verkaufen konnten. Julia schafft es immer wieder unsere Produkte auf Ausstellungen und Messen so zu präsentieren, dass sie auffallen und neue Kunden interessieren. Das bedeutet aber auch einen immensen Einsatz insbesondere in den letzten Monaten des Jahres, so dass sich auch unser Familienleben der wachsenden Zahl an Märkten, zu denen wir eingeladen werden, unterordnen muss.
Entweder die Hosen waren unerschwingliche Designereinzelstücke, nicht „bürotauglich“ oder beides.
Die Hersteller, von denen ich immer dachte, sie würden in Deutschland fertigen, machen hier wenn überhaupt nur noch „die wichtigen Arbeitsschritte“ wie Aufnähen des Labels und ähnliches. Das war mir zu wenig und so war die Idee geboren.
Gemeinsam haben Julia und ich dann schnell beschlossen, dass wir es versuchen und wenn, dann gleich richtig und zwar ökologisch.
Es sollte eine Jeans mit einem „normalen“ Lebenszyklus sein:
Erst für "Gut" (Büro und Feierlichkeiten), dann für den Alltag und abschließend in den Garten oder zum Umbau.
Und dieser Zyklus sollte nicht wie heute oft üblich in 6-8 Monaten komplett abgeschlossen sein.
In der Zeit der Unternehmensgründung war das bislang schlimmste Unglück in Bangladesh, der Einsturz des Rana-Plaza mit mehreren tausend Toten und wieder mit billigen und teuren Labeln im Schutt.
Im Spät-Sommer 2014 haben wir die ersten Jeans an Kunden verkauft, die nicht Freunde und Bekannte waren.
Die Zeitung hatte von uns berichtet und es ging los.
Die Maschinen wurden davor im März geliefert und dann ging es daran, Schnitte zu optimieren und auf die Maschinen anzupassen. Irgendwer hat die Maschinen mal mit Rennwagen verglichen, die schnell sind, aber auf jede einzelne Strecke angepasst werden müssen.
Zu Beginn hatten wir 2 Herren- und 2 Damenschnitte in den gängigen Größen. Die ersten Schnitte hat uns eine Designerin aus Herford konzipiert, die wir über die FH Bielefeld Fachbereich Mode kennengelernt haben.
Und so haben wir den Verkauf mit vier Modellen, einem Stoff und einer Nahtfarbe begonnen.